Kunstoffschweissen
Kunstoffschweissen
Moinsen!
Wollte mal fragen, wo man halbwegs qualitative "Elektroden" zum Schweissen von Kunstoff herbekommt. Um welches Material handelt es sich bei den Stäben in den meisten Fällen, um ABS-Kunstoff?
Gruß
Bernd
Wollte mal fragen, wo man halbwegs qualitative "Elektroden" zum Schweissen von Kunstoff herbekommt. Um welches Material handelt es sich bei den Stäben in den meisten Fällen, um ABS-Kunstoff?
Gruß
Bernd
granulat wird wohl sehr unhandlich zum schweissen sein. aber ne super p....alternative wäre es.
noch als tip, für alle die das schweissen mal probieren:
es hat sich als sinnvoll erwiesen, die abs-stäbe etwas abzuschleifen bzw
etwas mit einem messer abzukratzen, da sich mit der zeit so etwas wie eine
oxidationsschicht bildet. dadurch kann es vorkommen, das der geschmolzene
stab nicht am werkstück kleben bleibt...
noch als tip, für alle die das schweissen mal probieren:
es hat sich als sinnvoll erwiesen, die abs-stäbe etwas abzuschleifen bzw
etwas mit einem messer abzukratzen, da sich mit der zeit so etwas wie eine
oxidationsschicht bildet. dadurch kann es vorkommen, das der geschmolzene
stab nicht am werkstück kleben bleibt...
Kann mal Bilder vom kleinen Schaden am Schutzbelch machen. Einige Risse und ein Loch vom Vorbesitzer zugeschweißt. Wird 99% perfekt.
Statt Lego oder alten Bruchstücken würde ich unbedingt die Schweißstäbe nehmen, da diese nach dem Verschweißen nicht spröde sind. Geschweißte Stellen ahten besser als unbschädigte Bereiche.
Statt Lego oder alten Bruchstücken würde ich unbedingt die Schweißstäbe nehmen, da diese nach dem Verschweißen nicht spröde sind. Geschweißte Stellen ahten besser als unbschädigte Bereiche.
So, hier mal ein paar Pics vom ersten Versuch:


Zum Schweissen selbst:
Zuerst habe ich die beiden Hälften mit kleinen Schraubzwingen positioniert. Anschließend muss die Bruchkante von jeglichen Lack befreit werden (Dremel oder ähnliches).
Nun hab ich mit einem Lötkolben eine Art Graben genau entlang der Bruchkante gezogen. Damit man die gute Kupferspitze des Löters nicht versaut, kann man sich eine Spitze aus einem alten Eimerhenkel oder dem Draht von einem Kleiderbügel bauen. Nägel gehen auch.
Anschließend nimmt man eine etwas breitere Lötspitze (auch selbst gefeilt) und den ABS- Kunstoffstab, welchen man in die vorher gezogene Kerbe unter Anwendung der Wärme hineindrückt. Man muss aber darauf achten, daß der Kunstoff auch leicht fließt, um sich mit der Materialoberfläche der Verkleidung zu verbinden. Daher sollte der Lötkolben schon so um die 100W Leistung haben.
Ich hab keine Ahnung, ob diese Vorgehensweise der hohen Schule es Kunstoffschweissens gerecht wird, aber die Naht hält mal bombenfest
Ach ja, ich hab erstmal nur die Innenseite gefügt. So wie es ausschaut, kommen die neuen Teile noch lange nicht. Weil ich aber noch die letzten warmen Hersttage mitnehmen wollte und die Kanzel nicht zu schäbig aussehen soll, reicht das vorerst. Von außen ist nur ein kleiner Riß zu sehen, welcher von weitem fast nicht auffällt.
Im Winter werde ich auch eine Naht von außen drauflegen. Anschließend wird dann gespachtelt, geschliffen und lackiert. Also eine hervorragende Aufgabe für lange Winterabende
Gruß
Bernd


Zum Schweissen selbst:
Zuerst habe ich die beiden Hälften mit kleinen Schraubzwingen positioniert. Anschließend muss die Bruchkante von jeglichen Lack befreit werden (Dremel oder ähnliches).
Nun hab ich mit einem Lötkolben eine Art Graben genau entlang der Bruchkante gezogen. Damit man die gute Kupferspitze des Löters nicht versaut, kann man sich eine Spitze aus einem alten Eimerhenkel oder dem Draht von einem Kleiderbügel bauen. Nägel gehen auch.
Anschließend nimmt man eine etwas breitere Lötspitze (auch selbst gefeilt) und den ABS- Kunstoffstab, welchen man in die vorher gezogene Kerbe unter Anwendung der Wärme hineindrückt. Man muss aber darauf achten, daß der Kunstoff auch leicht fließt, um sich mit der Materialoberfläche der Verkleidung zu verbinden. Daher sollte der Lötkolben schon so um die 100W Leistung haben.
Ich hab keine Ahnung, ob diese Vorgehensweise der hohen Schule es Kunstoffschweissens gerecht wird, aber die Naht hält mal bombenfest

Ach ja, ich hab erstmal nur die Innenseite gefügt. So wie es ausschaut, kommen die neuen Teile noch lange nicht. Weil ich aber noch die letzten warmen Hersttage mitnehmen wollte und die Kanzel nicht zu schäbig aussehen soll, reicht das vorerst. Von außen ist nur ein kleiner Riß zu sehen, welcher von weitem fast nicht auffällt.
Im Winter werde ich auch eine Naht von außen drauflegen. Anschließend wird dann gespachtelt, geschliffen und lackiert. Also eine hervorragende Aufgabe für lange Winterabende

Gruß
Bernd
Mit dem Kolben läßt sich punktueller arbeiten. Die Heißluft habe ich auch (Profigerät von Leister), arbeitet aber großflächiger.
Beim Kolben nicht mit der Spitze versuchen, das Plastik in die Nut zu schieben. Habe es so geamcht:
1. Teile aneinandergesetzt und mit Kolben ohne Materialzufuhr vorsichtig geheftet.
2. V-Nut in den Riß geschmolzen. So tief, daß es sich auf der anderen Seite etwas herausgedrückt hat.
3. Kolben im ca. 45 Grad Winkel in die Nut gelegt und entgegen der Spitzenrichtung durchgezogen. V-Nut wird hierbei wieder angeschmolzen. Gleichzeitig Schweißstab im 45 Grad Winkel von der anderen Seite her auf die Stelle direkt vor der Kolbenspitze angesetzt und zusammen mit der Spitze des Kolbens mitgeführt. Dabei in die Nut drücken.
Obwohl der Stab dabei keinen direkten, flächigen kontakt zur Kolbenspitze hat, wird das material heiß genug. Auch wärmt die vorerhitzte Nut den Schweißstab hinreichend mit.
Wichtig ist, daß man mit konstanter Geschwindigkeit arbietet (hängt von Kolbentemperatur ab). Auch muß der Kolben geeignete Temp haben. habe zwischendurch den Stecker gezogen.
Der Schweißstab schmiert sich dann in der Nut ab und hinterläßt bei jedem Durchgang ca. 1mm Material.
Beim Kolben nicht mit der Spitze versuchen, das Plastik in die Nut zu schieben. Habe es so geamcht:
1. Teile aneinandergesetzt und mit Kolben ohne Materialzufuhr vorsichtig geheftet.
2. V-Nut in den Riß geschmolzen. So tief, daß es sich auf der anderen Seite etwas herausgedrückt hat.
3. Kolben im ca. 45 Grad Winkel in die Nut gelegt und entgegen der Spitzenrichtung durchgezogen. V-Nut wird hierbei wieder angeschmolzen. Gleichzeitig Schweißstab im 45 Grad Winkel von der anderen Seite her auf die Stelle direkt vor der Kolbenspitze angesetzt und zusammen mit der Spitze des Kolbens mitgeführt. Dabei in die Nut drücken.
Obwohl der Stab dabei keinen direkten, flächigen kontakt zur Kolbenspitze hat, wird das material heiß genug. Auch wärmt die vorerhitzte Nut den Schweißstab hinreichend mit.
Wichtig ist, daß man mit konstanter Geschwindigkeit arbietet (hängt von Kolbentemperatur ab). Auch muß der Kolben geeignete Temp haben. habe zwischendurch den Stecker gezogen.
Der Schweißstab schmiert sich dann in der Nut ab und hinterläßt bei jedem Durchgang ca. 1mm Material.
Jo, ich glaube, wie man was beim Schweissen hält, ist letztendlich egal. Fakt ist, der ABS Kunststoff ist sehr verzeihlich und verarbeitet sich bei entsprechender Wärme fast wie Knetgummi. Viel ist da nicht falsch zu machen, meine ich.
@ Himbeere:
Das Schweissen selbst ist, glaube ich, die geringste Arbeit. Es hat ungefähr 15 Minuten gedauert. Das Spachteln und Schleifen auf der Außenseite ist zeitaufwändiger und das Lackieren kostenintensiver. Bei Standartlacken kann man sich wahrscheinlich noch selber helfen, aber bei so einem dusseligem Rotton ist fachkundige Hand gefragt und somit wiedermal eine Menge Kohle
@ Himbeere:
Das Schweissen selbst ist, glaube ich, die geringste Arbeit. Es hat ungefähr 15 Minuten gedauert. Das Spachteln und Schleifen auf der Außenseite ist zeitaufwändiger und das Lackieren kostenintensiver. Bei Standartlacken kann man sich wahrscheinlich noch selber helfen, aber bei so einem dusseligem Rotton ist fachkundige Hand gefragt und somit wiedermal eine Menge Kohle
